Drei angehende Offiziere der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, die einen Panzer der deutschen Bundeswehr kapern und ihn bei einem Unfall schrotten. Mit diesem Scherz hat der Jahrgang „Freiherr Lenk von Wolfsberg“ bei den diesjährigen Ausmusterungsfeierlichkeiten an der Militärakademie sehr pointiert den Vogel abgeschossen.

Schützenpanzer geschrottet: Junge Leutnante mit gelungenem Jahrgangsscherz
Schützenpanzer geschrottet: Junge Leutnante mit gelungenem Jahrgangsscherz© Bundesheer Events

Das vergangene Wochenende stand in Wiener Neustadt ganz im Zeichen der alljährlichen Ausmusterung. Traditionell wird Anfang Oktober der Abschluss des jeweiligen Jahrganges an der ältesten Militärakademie der Welt gefeiert.

 

Drei Frauen

Vier Jahre lang hat sich der Jahrgang „Freiherr Lenk von Wolfsberg“ durch die militärische Ausbildung und das akademische Studium der Fachhochschule gekämpft. 70 Berufsoffiziere des Österreichischen Bundesheeres wurden zum Leutnant befördert, darunter drei Frauen. Erstmals waren fünf Soldaten der Armee aus Bosnien und Herzegowina unter den Absolventen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner nahmen am Samstag am Festakt zum „Tag der Leutnante“ teil.

 
Ministerin Klaudia Tanner beim Tag der Leutnante in Wiener Neustadt
Ministerin Klaudia Tanner beim Tag der Leutnante in Wiener Neustadt© Bundesheer Events

Auf die Schaufel genommen

Eine lang gehegte Tradition ist im Zuge der Feierlichkeiten auch der Jahrgangsstreich. Und dabei hatten im heurigen Jahr die jungen Leutnante die Lacher auf ihrer Seite. Sie konnten den Ö3-Callboy und Comedian, Gernot Kulis, für ihr Vorhaben gewinnen. Kulis nahm den Jahrgangskommandanten Major Christian Stadler auf die Schaufel.

Getarnt als Kommandeur eines deutschen Panzergrenadierbataillons rief Kulis bei Stadler an der MilAk an und tischte ihm die frei erfundene Geschichte auf, wonach drei Fähnriche des Jahrgangs im Zuge der Ausbildung einen Schützenpanzer Puma entwendeten und das mehrere Millionen Euro teure Gefährt schrotteten.

 
Schützenpanzer Puma
Schützenpanzer Puma© APA/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Stadler war wenig entzückt, auch über den überheblichen Umgangston des angeblich deutschen Kollegen. Es entwickelte sich ein pointierter Schlagabtausch der Protagonisten. Stadler begann allerdings die Falle zu wittern, als Kulis einen Deal anbot. Nämlich zwei fahrtüchtige Ulan-Panzer aus den österreichischen Beständen im Tausch gegen den kaputten deutschen Puma-Schützenpanzer. „Ich freue mich, dass mein Jahrgang einen gewissen Humor bewahrt hat“, erklärte Stadler in dem Telefonmitschnitt, der am Montag im Radio lief.

Das zweite „Opfer“ des Callboys war Bataillonskommandant Oberst Gerhard Fleischmann, den Kulis ebenfalls am Telefon eiskalt erwischte und frühzeitig in Pension schickte. Nach der humoristischen Einlage liege die Latte für kommende Jahrgangsscherze sehr hoch, lautete das Resümee des Jahrgang „Freiherr Lenk von Wolfsberg“.