50 Jahre ÖOG - die IGBO gratuliert!
In einem sehr würdigen Rahmen gedachte die ÖOG am 9. Juni 2010 im historischen Sitzungssaal des Parlaments ihrer Gründung vor 50 Jahren.
Unter den zahlreichen Ehrengästen waren der Oberbefehlshaber des Bundesheeres, Herr Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, die charmante Gastgeberin, Frau Parlamentspräsidentin Mag. Barbara Prammer und der 2. Parlamentspräsident Fritz Neugebauer, die Bundesminister Dr. Michael Spindelegger und Mag. Norbert Darabos sowie die Spitzen des BMLVS, die Vorsitzenden der Bundesheergewerkschaft und des Zentralausschusses im BMLVS anwesend. Ebenfalls geladen waren Repräsentanten der anderen soldatischen Vereinigungen.
Insgesamt war der Saal fast bis auf den letzten Platz gefüllt und die Gäste warteten mit Spannung auf die Reden gemäß Programm.
Der Präsident der ÖOG, Hptm Hofrat Dr. Eduard Paulus, hielt eine bemerkenswert offene Rede und sprach die Probleme auch direkt an.
Unter Hinweis auf die einschlägigen Verfassungsbestimmungen wies er darauf hin, dass dem Bundesheer entsprechende Finanzmittel zur Verfügung zu stellen wären. Und wohl zu Recht kritisierte er, dass man Milizsoldaten zwar dringend bräuchte, aber die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen nicht zu schaffen bereit sei.
Auch aus Sicht der IGBO hat Dr. Paulus völlig recht, wenn er entsprechende Übungsmöglichkeiten für die Soldaten fordert. Den es ist in Wirklichkeit kaum zu verantworten, wenn von nicht absolut eingespielten und trainierten Teams auch bei höchster Eigengefährdung und Risiko perfektes Funktionieren verlangt wird. Auch wenn manche „Schreibtischtäter“ dies so sehen wollen oder können. Für den, der dann seinen Soldatinnen und Soldaten in die Augen blicken muss, für den sieht die Situation mit Sicherheit anders aus.
In einem Punkt kann die IGBO Hofrat Dr. Paulus nicht zur Gänze zustimmen: Nicht ausschließlich das Bundesheer profitiert davon, dass (zivile) Expertise im Wege der Milizsoldaten und -soldatinnen in das Heer fließt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit fließen ebensoviele Vorteile durch die beim Bundesheer erhaltene Ausbildung und praktische Erfahrung sowohl an die Betroffenen selbst als auch in die Privatwirtschaft. Miliz kann nicht als „Einbahnsystem“ betrachtet werden, will man eine Gesamtsicht erhalten.
Auch wenn der Herr Bundesminister für LV&S zu Recht einen sorgsamen Umgang mit den Ressourcen einfordert kann man ihn nicht von der Erwartungshaltung entbinden, für ausreichend Budgetmittel einzutreten. Auch kann man ihn nicht davon befreien, für klare politische Entscheidungen zu sorgen. Ein verantwortungsbewusster Kommandant kann kaum zustimmen, wenn einerseits ständig kostenintensive Auslands- und Assistenzeinsätze angeordnet, andererseits aber ihm die Benutzung seiner Einsatz- und Ausbildungsmittel versagt werden. Da besteht wohl Erklärungsbedarf, wie er ja in den Allgemeinen Dienstvorschriften auch vorgesehen ist. „Es ist kein Geld dafür da“ kann dabei kaum als ausreichende Erklärung betrachtet werden, wenn man Zusammenhänge zu erkennen versucht.
Und eigentlich ist es auch schwer zu verstehen, wenn der Oberbefehlshaber des Bundesheeres sich zwar vor „griechischen Zuständen“ beim Staatsbudget zu fürchten scheint, aber nicht gleichzeitig auch darauf hinweist, dass man die Funktionalität des Bundesheeres durch deutlich zu geringe Dotation direkt in Frage stellt.
Zusammenfassend ist dem Vorstand der ÖOG zum gelungenen Festakt und dem Präsidenten der ÖOG zu seiner Rede kameradschaftlich zu gratulieren.
Seitens der IGBO gab es wiederholt Kooperationsangebote an die ÖOG. Arbeiten wir in den gemeinsamen Fragen direkt zusammen, unterstützen wir uns gegenseitig dort, wo der andere berechtigte Forderungen hat.
Gemeinsam sind wir stärker! Wir sitzen ja auch im gleichen Boot, oder?
Siehe folgende Links für Details:
http://www.oeog.at/ow10/2010/06/darabos-zur-zukunft-des-bundesheeres/
http://www.oeog.at/ow10/2010/06/nr-50610-rede-des-prasidenten-der-oog-anlasslich-des-festaktes/