Wem sollen wir vertrauen?
Der Report (ORF 2 am 07. April 2009 ab 21:05 Uhr) berichtete wohl für viele Angehörige des Bundesheeres nach anders lautenden Ankündigungen etwas überraschend von einer „Rebellion der Generäle“ und stellte die grundsätzliche Frage, ob das Bundesheer noch seinen gesetzlichen Aufgaben nachkommen könne.
Denn im Gegensatz zur Meinung des Militärkommandanten von Niederösterreich, der den Status des Bundesheeres in einem Statement in den höchsten Tönen beschrieb, wurde im Anschluss daran berichtet, dass dies die verantwortlichen (militärischen) Sektionsleiter des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) offensichtlich völlig anders sehen.
Und der Herr Bundesminister - so der Bericht - ist scheinbar nicht willens, in einer Diskussion die Frage zu klären, wer denn jetzt eigentlich recht hat. Obwohl er ja die politische Verantwortung dafür trägt, dass das Bundesheer seinen gesetzlichen Aufgaben nachkommen kann.
Weiß der Herr Bundesminister, wem er vertrauen soll und kann? Hat er bisher den richtigen Personen vertraut? Oder will er die Wahrheit gar nicht wissen?
Wissen wir, wem wir vertrauen dürfen und sollen?
Die militärischen Repräsentanten des BMLVS handeln - so empfindet es zumindest der Großteil der IGBO - Mitglieder - ohne „ihrer Basis“. Mitdenken und konstruktive Kritik sind offensichtlich unerwünscht. Man stellt sich keinen sachlichen Diskussionen und wundert sich dann, wenn Unverständnis, Unglaube oder mangelnde Motivation erkennbar werden.
Gutes Management agiert nicht ausschließlich nach seinen Interessen oder über die Köpfe seine qualifizierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hinweg und, denn diese kann man nämlich auf Dauer nicht täuschen. Sie erkennen, „was Sache ist“.
Vertrauen genießen Manager, die alle Angehörigen ihres „Betriebes“ als Menschen akzeptieren, deren fachliche Kompetenz respektieren und in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen.
Die IGBO hat seit Jahren eine offene und sachliche Diskussion sowohl über den aktuellen Zustand des Bundesheeres als auch über Verbesserungsmöglichkeiten verlangt. Diese Forderung ist unverändert aufrecht, ja aktueller denn je. Die IGBO hält dieses Gesprächsangebot unverändert aufrecht und ist bereit, mit allen Verantwortungsträgern einen sachlichen und offenen Dialog zu führen. Voraussetzung dafür ist, dass die IGBO als gleichwertiger Partner akzeptiert wird und unsere Argumente ernst genommen werden.