Geschätzte Mitglieder und Freunde der IGBO!
Die Bombe ist geplatzt und wir wundern uns über die Diskrepanz zwischen den Festlegungen im Regierungsprogramm einerseits und der "in Zahlen gegossenen Politik" der derzeitigen Bundesregierung andererseits. Und dabei kam das Wort "Landesverteidigung" in der Budgetrede des Finanzministers überhaupt nicht vor. Das Bundesheer wurde ausschließlich in Zusammenhang mit Migration und illegaler Zuwanderung erwähnt.
Das betrifft uns in zweierlei Hinsicht:
1) Wenn der Herr Bundesminister in einem Gespräch mit dem Obmann der IGBO erklärt, dass es "politischer Wille" des BMLV sei, die Besoldungsgruppen MBO 2 und MBO 1 analog der Lösung bei den Unteroffizieren zusammen zu führen, gleichzeitig aber auf die daraus resultierende finanzielle Mehrbelastung verweist, dann bedeutet dies, dass seine Absicht aus unserer Sicht zwar gut und richtig ist, dass er aber wegen des zu geringen Budgets die Realisierbarkeit in Zweifel stellt.
2) Das Budget des Bundesheeres führt uns auf ein Niveau zurück, das die militärische Landesverteidigung schlichtweg in Frage stellt.
Jetzt könnte man sagen: Na gut, dann gehen wir halt alle zur Polizei, denn dort scheint ja alles bestens zu sein. Ich behaupte aber, dass dies Soldaten eigentlich nicht wollen. Sie haben sich aus ganz bestimmten Gründen dafür entschieden, Soldaten zu sein und eben nicht Polizisten. Und das sollte die Bundesregierung genauso respektieren, wie sie es auch in anderen Fällen macht.
Man kann nicht ohne sich lächerlich zu machen internationale Verpflichtungen eingehen, Kooperationen schließen und sich bei Friedenseinsätzen nach vorne drängen, wenn man das dafür notwendige Instrument (konkret das Bundesheer) gleichzeitig zu Tode spart.
Es ist so meinen wir, an der Zeit, dass in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik Österreichs endlich Vernunft einkehrt, politischer Konsens herbeigeführt wird und Ernsthaftigkeit Platz greift. Weil die Interessen Österreichs auf dem Spiel stehen.
Die derzeitige Situation (Diskrepanz zwischen den Worten und den Taten - Bereitstellung von Geldmittel) führt dazu, dass Soldaten in die Führung unseres Staates kein Vertrauen mehr haben können. Gerade Vertrauen ist aber für Soldaten ein unabdingbarer Wert, ohne den es nicht funktionieren kann. Vertrauen in eine gerechte Behandlung des Personals ist ebenso zwingend notwendig wie auch Vertrauen in eine möglichst gute Ausrüstung und Ausstattung aller Truppen für jeden Einsatz. Beides ist ohne entsprechende finanzielle Mittel nicht möglich. Daher muss es bei fehlendem Vertrauen zwangsweise zu Abwanderung des Personals kommen. Damit macht die Politik aber die Umsetzung ihrer Absichten selbst unmöglich. Österreich wird so schlichtweg für andere Staaten unglaubwürdig und muss Einfluss einbüßen. Wollen wir, die Bevölkerung und Wählerinnen / Wähler das? Ich behaupte: NEIN! Auch weil das unsre Sicherheit insgesamt gefährdet, wie man in den Medien etwa in Zusammenhang mit dem Skandal um des BVT nachlesen konnte.
In diesem Zusammenhang hat die Plattform Wehrhaftes Österreich eine Pressekonferenz abgehalten und folgende konkrete Forderungen erhoben:
1) De Nationalrat möge die Budgetgesetze dahingehend abändern, dass dem Bundesheer Mittel in der Höhe von etwa 3 Milliarden zugesprochen werden.
2) Die Zweckbindung der Mittel des Verteidigungsbudgets wäre weitgehend aufzuheben, damit der Verteidigungsminister über die gesamte Summe verfügen kann (um z. B. Umschichtungen vornehmen zu können).
3) Das Budget des Bundesheeres wäre schrittweise an den Wert von 1% des Bruttoinlandsproduktes anzuheben.
Nur so kann nach Ansicht aller Mitglieder der Plattform eine glaubwürdige und wirksame Landesverteidigung stattfinden und auch internationale Reputation erreicht werden. Davon sind auch wir überzeugt.
Der Vorstand der IGBO wünscht Ihnen allen Frohe Ostern und hofft, dass in den Nächsten Wochen im Sinne der aufgezeigten Möglichkeiten sowohl im Nationalrat als auch in der Bundesregierung für uns alle und für Österreich positive Entscheidungen fallen werden.